Unser Abwasser wird zusammen mit dem Regenwasser über das ca. 87 km lange Kanalnetz in Eggenstein-Leopoldshafen zum Klärwerk Im Wörth neben dem Grünabfallsammelplatz in Leopoldshafen geleitet. Dort wird es zuerst mechanisch und danach biologisch soweit gereinigt, dass es wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt werden kann.
Mechanische Reinigung:
Nach der Rechenanlage (Entfernung Grobschmutz) kommt der Sand- und Fettfang.
Übers Rohr wird Sand, der sich im rechten Becken ablagert, in die linke Rinne gepumpt. In der Mitte wird das oben schwimmende Fett gesammelt und abgeschieden.
Fett ist häufige Ursache für Störungen der Anlage, ebenso wie Feuchttücher, die nicht in die Toilette gehören, weil sie sich nicht auflösen.
Phosphate werden durch Zugabe von sogenannten Fällmitteln, bei uns Aluminiumsalze, entfernt. Selbstredend werden bei den verschiedenen Reinigungsstufen Proben entnommen. Erst wenn alle Grenzwerte eingehalten sind, wird das gereinigte Wasser in den Rhein abgeleitet. Der vorentwässerte Restschlamm wird von einer Fachfirma vor Ort vollends entwässert und abtransportiert.
Damit das Abwasser mittels Gefälle in Richtung Klärwerk fließen kann, wird es von tiefer gelegenen Flächen wie dem Tiefgestade mittels Hebewerken höher gepumpt. Drei sogenannte Regenüberlaufbecken verhindern, dass bei Starkregen die Kanalisation und die Kläranlage überfordert werden. Insgesamt sind 24 Abwasseranlagen der Kläranlage vorgeschaltet.
Sowohl die Kanalisation und die Abwasseranlagen als auch das Klärwerk gehören zum Eigenbetrieb Abwasser, insgesamt ein Wert von rund 20 Millionen Euro. Davon sind rund 10,8 Millionen fremdfinanziert und die Gemeinde hat als Träger ihrem Eigenbetrieb 6,3 Millionen Euro geliehen, für welche der Eigenbetrieb Zinsen an die Gemeinde bezahlt. Haupteinnahmequelle des Eigenbetriebs sind die Abwassergebühren. Es darf kein Gewinn erwirtschaftet werden. Frieder Martin und Bernd Müllich kümmern sich darum, dass unsere Anlage störungsfrei läuft. Dabei werden sie von moderner Technik unterstützt, die Alarm schlägt, wenn etwas nicht stimmt. Bei der Rufbereitschaft helfen die Kollegen des Eigenbetriebs Wasser aus, so dass es auch komplett freie Wochenenden gibt.
Wichtigste Stellschraube für die beiden ist die Zuleitung von Sauerstoff in die beiden Belebungsbecken. Dort zersetzen Mikroorganismen die Abwasserinhaltsstoffe. Einige Bakterien benötigen Sauerstoff, andere Mikroorganismen wie Hefen hingegen nicht. Je nach Sauerstoffzugabe steigt die Aktivität der verschiedenen Gruppen. Am Monitor sehen die Mitarbeiter jederzeit, wie hoch der Sauerstoff- und der Stickstoffgehalt sind, außerdem wird die Temperatur angezeigt, da diese die Arbeit der Mikroorganismen beeinflusst.

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