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Gemeinderat besichtigt Wasserwerk

01.07.2020

Die Mitglieder des Gemeinderats haben am Freitag, 26. Juni 2020, den Fortschritt beim Neubau des Wasserwerks im Tiefgestade in der Nähe des Rheins in Augenschein genommen. Matthias Weber, Fachbereichsleiter Technik und Projektverantwortlicher bei der Gemeinde, führte die interessierten Räte durchs neue Betriebsgebäude, nachdem er zuvor im Außenbereich die Sanierung der 5 Brunnen erläutert hatte.

Foto der Titelseite des Amtsblatts vom 3.7.2020 Gemeinderat besichtigt Wasserwerk

Zwei der fünf Brunnen sind schon fast fertig, die anderen drei werden in Kürze in Angriff genommen, während der Innenausbau im Betriebsgebäude voranschreitet und das Absetzbecken im Außenbereich saniert wird.

Unsere Gemeinderäte müssen in ihrem Ehrenamt wichtige, teils millionenschwere Entscheidungen treffen, die sie dann gegenüber unseren Einwohnerinnen und Einwohnern verantworten müssen. Das ist nicht leicht, ganz davon abgesehen, dass mitunter unpopuläre Entscheidungen sachlich geboten sind. Man kann sich nur bedingt in die unterschiedlichen Themen einarbeiten, vor allem wenn man selbst noch im Berufsleben aktiv ist und nur begrenzt Zeit zur Verfügung steht. Den Ratsmitgliedern ist es aber ein Anliegen sich insbesondere bei so weitreichenden Entscheidungen wie dem Bau eines neuen Wasserwerks für rund 5 Millionen Euro gut zu informieren. Deshalb haben sie neben all den theoretischen Informationen durch die Verwaltung und das planende Fachbüro BIT Ingenieure Karlsruhe in 2016 in St. Leon-Rot ein neu gebautes Wasserwerk im Praxisbetrieb besichtigt und sich vor Ort von den Erfahrungen berichten lassen. Der dortige Wassergewinnungszweckverband Hardtwald stand, ebenso wie wir, vor der Frage „Neu bauen oder sanieren“. „Die Entscheidung das Wasserwerk im Tiefgestade neu zu bauen anstatt das alte zu sanieren, war die richtige“, stellte Bürgermeister Stober bei der Besichtigung fest und erntete dafür allgemeine Zustimmung. Das neue Wasserwerk Tiefgestade wird aus der Brunnengalerie mit den 5 Vertikalbrunnen, dem dreigeschossigen Betriebsgebäude mit den Kesseln und dem Absetzbecken für das Schlammwasser aus den Filterrückspülungen unter freiem Himmel bestehen. Sich bislang innerhalb des Gebäudes befindliche Zählersäulen werden künftig außerhalb des eingezäunten Geländes stehen, weil diese auch Externen zugänglich sein müssen. 

Im Betriebsgebäude befinden sich die zwei großen grünen Oxidatoren für die Sauerstoffzufuhr zum Rohwasser und die vier blauen Filterkessel zur mechanischen Reinigung des Wassers. Die insgesamt ca. 5 m hohen Behälter sitzen auf Betonpfeilern und reichen über 3 Stockwerke hinweg, in der Zwischendecke sind kreisrunde Aussparungen. Das Obergeschoss beherbergt lediglich den oberen Teil der Kessel.

Neben der Filterhalle befindet sich im Erdgeschoß das Herzstück, die Schaltwarte, von wo aus das hochtechnisierte Werk überwacht und betrieben wird, ebenso wichtig ist der daneben liegende Niederspannungsraum. Neben den beiden jeweils von außen zugänglichen Räumen für das Notstromaggregat und die Notdesinfektion befinden sich Umkleide-, Sanitär- und Sozialräume mit kleiner Teeküche. Durch den Werkstattraum mit großer Tür in Richtung Rhein können bei Bedarf größere Gegenstände wie Maschinen angeliefert werden, die mittels im Gebäude integriertem Schwerlastkran durch eine Öffnung in der Geschossdecke in den Keller transportiert werden können.

Im Kellergeschoß befindet sich neben Heiz-, Werkstatt- und Lagerräumen auch der Maschinenraum, der insbesondere die Spülluft- und Oxidationskompressoren enthält. Die Reinwasserleitung, welche das Wasser zur Zentrale ins Ort leitet, verläuft durch den Technikraum. 

Es handelt sich bei der gesamten Aufbereitung im Wasserwerk Tiefgestade um ein geschlossenes Drucksystem. Insofern können auch keine Keime ins Wasser gelangen. Es gibt keine Netzpumpen im Wasserwerk. Das aufbereitete Wasser wird mit dem durch die Brunnenpumpen erzeugten Überdruck von ca. 4 bar durch die Aufbereitung geleitet und über die Fernleitung in den Zentralbehälter in der Neckarstraße gefördert. Der Behälter in der Wasserzentrale hat ein Volumen von 2 x 1000 m³. Von dort aus verteilen Netzpumpen druckabhängig das Wasser in beide Ortsteile.

Foto der Mitarbeiter im Wasserwerk. Sie brauchen wir.
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